Na!

Gerade jetzt, genau in diesem Moment, sitze ich im Zug Richtung Dortmund.
Livebloggen, sozusagen. Ich hätte ja einfach dies & das auf ello schreiben können, das funktioniert in meinem mobilen Browser aber nicht. Das Lesen da drüben geht aber gut und ich freue mich sehr darüber, von einigen mal mehr als 140 Zeichen in einem Rutsch zu lesen.

Eigentlich wollte ich nur loswerden, dass heute ein Lama Futter aus meiner Hand gefressen hat. Während ich dem Tier meine Hand hin hielt, hatte ich leichte Todesangst, sagte meiner 2-jährigen Nichte aber, dass das doch gar nicht gefährlich ist. Da ich das Füttern vom ersten Lama überlebt hatte, zwang sie mich die anderen Tiere auch zu füttern. Dann hatte ich ungefähr anderthalb Stunden Lamaspeichel an den Händen, bis ich sie Zuhause waschen konnte. Morgen habe ich dann wieder Akne.

Der Zug ist angenehm leer, aber es braucht ja oft nur einen Menschen um mich zu nerven. Diese Aufgabe übernimmt heute der Mann ein paar Sitze weiter, der ein Telefon mit Tasten besitzt. So ein Telefon, bei dem man die Tastentöne nicht auf lautlos stellen kann, weil die Geräusche tatsächlich beim Tippen mechanisch erzeugt werden. Ich habe im Zug schon oft fremden Menschen gezeigt, wo und wie sie ihre Tastentöne ausstellen können und damit vermutlich mehrere Kriege verhindert. Diese Menschen sind mir dann sehr dankbar, auch wenn sie es nicht immer so ausdrücken können. Eine Frau sagte tatsächlich mal, sie würde die Tastentöne gar nicht hören. Da haben dann ich, und die 47 anderen Menschen im Abteil sehr laut geschmunzelt.

Ach guck mal, wir sind schon in Düsseldorf, das geht ja heute fix. Leider steigt ein betrunkener Singtrupp ein. Und andere Betrunkene. Alkohol ist am Wochenende ja sehr verbreitet.

Jetzt ist es aus mit der Ruhe und ich wünsche mir den Mann mit den Tastentönen zurück. Der ist aber geflüchtet, weil er schlau ist.
Die Klimaanlage funktioniert in diesem Zug übrigens hervorragend. Es ist richtig schön kalt hier. Da wird man wenigstens nicht so müde und wird dann schlafend auch nicht aus Versehen ausgeraubt.

Der Trupp Männer singt ein Lied über den Westerwald, im Chor. Eine Frau fragt in die Runde, ob jemand Lust hätte, die Mauer wieder mitaufzubauen. Sie hätte noch 25 Tage Resturlaub, da müsse doch was zu machen sein.

Wisst ihr, worauf ich mich freue? Auf ein eigenes Auto. Auf stundenlanges im Stau stehen und teure Spritpreise, auf verzweifelte Parkplatzsuchen und zugefrorenene Fenster.

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